Allgemein
„Future of Dentistry Award @Dentaprime“ geht an Zahnärztin aus Freiburg
24. Oktober 2022Vergangenen Samstag hat die Dentaprime-Zahnklinik den von ihr ausgelobten „Future of Dentistry Award @Dentaprime“ verliehen. In diesem Jahr geht die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung an Tara Groß von der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg im Breisgau. Die Zahnärztin nahm den Preis am 22. Oktober in der Hafenstadt Varna an der bulgarischen Schwarzmeerküste entgegen.
„Um Behandlungen in der Zahnmedizin immer sicherer und effizienter zu gestalten, sind auch wir als Zahnklinik auf eine stetige Forschung und Entwicklung angewiesen“, betont Dr. Ivan Peev, Vorsitzender der Jury, der den Preis überreicht hat. „Um diese zu unterstützen, wurde der ‚Future of Dentistry Award @Dentaprime‘ ins Leben gerufen.“
Die Veranstaltung fand in der Art Gallery Boris Georgiev im Zentrum von Varna statt. Neben spannenden Rahmenprogramm rund um die zahnärztliche Implantologie, präsentierte auch die Preisträgerin Tara Groß ihre Arbeit, die sie zur Erlangung des zahnmedizinischen Doktorgrades angefertigt hat. Sie überzeugte die Fachjury mit ihrer Studie zum Thema „Biomechanische Modulation von Stammzellen aus der Zahnpulpa“.
„Die Ergebnisse demonstrieren auf beeindruckende Weise die Möglichkeiten von Stammzelltransplantationen für die Pulparegeneration“, so Dr. Peev. In Zukunft könne dies nicht nur zu neuen Forschungsansätzen, sondern auch zu besseren Therapieerfolgen führen.
Die Gewinner-Studie – einfach erklärt
Ist die Zahnpulpa – also der Nerv im Innern des Zahns – entzündet, muss normalerweise eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden. Dabei wird der Nerv entfernt und das Innere des Zahns synthetisch aufgefüllt. Dadurch gehen jedoch auch die Schutzfunktionen des Zahns verloren und es besteht das Risiko, dass der Zahn im Nachhinein trotzdem noch abstirbt und gezogen werden muss. Aus diesem Grund wird an alternativen Behandlungsmethoden geforscht.
Eine dieser Alternativen ist die Behandlung mittels Stammzellen. Diese werden an die entsprechende Stelle transplantiert, sprich in den kaputten Zahn, und sorgen dann dafür, dass sich neues Gewebe bildet. Damit das neue Gewebe nicht abstirbt, muss es außerdem mit den körpereigenen Blut- und Nervengefäßen verbunden werden.
Ziel der Gewinner-Studie von Tara Groß war es, 1) herauszufinden, auf welche Weise die qualitativ besten Stammzellen aus der Zahnpulpa gewonnen werden können und 2) inwiefern die direkte Umgebung die Bildung des neuen Gewebes beeinflusst.
In allen Untersuchungen zeigte sich, dass die magnetische Zellanreicherung die qualitativ beste Methode ist, um Stammzellen zu gewinnen. Außerdem reagierten die Stammzellen mit hoher Sensibilität auf ihre direkte Umgebung. Das bedeutet, die Stammzellen bilden neues Gewebe, das genauso ist wie das umliegende Gewebe. Nun könnte man denken: ist doch super. Aber leider ist es nicht ganz so einfach. Bei der Pulparegeneration wird nämlich Weichgewebe benötigt. Umgeben sind die transplantierten Stammzellen jedoch von Hartgewebe wie Dentin und Zahnschmelz. Deshalb ist es unbedingt notwendig, sogenanntes Zellträgermaterial zu verwenden. Dieses hilft dabei, die Stammzellen in die gewünschte Richtung auszubilden.
Die Ergebnisse der Studie bieten somit wichtige neue Erkenntnisse in Bezug auf die Pulparegeneration mittels Stammzellen, welche langfristig gesehen die Behandlung von entzündeten Zahnnerven enorm verbessern wird und somit viele Zähne vor dem Absterben schützen wird.