Patienten

Rundum gesund – Welchen Beitrag die Zähne leisten

18. März 2016

Mindestens zweimal täglich die Zähne putzen, Zahnseide benutzen, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen und kleinere Defekte direkt beheben lassen – das ist die empfohlene Praxis im Umgang mit den eigenen Zähnen.
Und Studien zeigen immer wieder, dass Zahnhygiene, Vorsorge und Behandlung wichtig sind, um den Körper gesund zu halten. Denn: Erkrankungen der Zähne, des Zahnhalteapparates oder des Zahnfleisches haben auch Auswirkungen auf den Rest des menschlichen Organismus.

fotolia.de Datei: #68761504 | Urheber: Jürgen Fälchle

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Parodontitis

Dabei stellt vor allem die bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates – besser bekannt als Parodontitis – eine Gefahr für den allgemeinen Gesundheitszustand dar.
Sie entsteht, wenn sich Abfall- und Zersetzungsprodukte der bakteriellen Plaque am Zahnfleischrand ansammeln und nach und nach Zahnfleischtaschen bilden. Je tiefer diese Taschen sind, desto weiter fortgeschritten ist die Erkrankung, die im Extremfall auch zu Knochen- und Zahnfleischrückbildung führen kann.
Zur Vorbeugung einer Parodontitis ist eine tägliche, gründliche Zahnhygiene unumgänglich, da so der Plaquefilm minimiert wird. Außerdem ist es empfehlenswert die Risikofaktoren zu reduzieren – wie beispielsweise das Rauchen.
Hat sie sich jedoch bereits entwickelt, ist der regelmäßige Gang zum Zahnarzt ratsam. Denn häufig verläuft sie unbemerkt und schmerzfrei. Während der Betroffene selbst nur die Symptome wie Zahnfleischbluten, Zahnfleisch-/Knochenrückgang oder geschwollenes Zahnfleisch erkennen kann, kann der Zahnarzt die Tiefe der Taschen untersuchen und zur Therapie ansetzen.

Und eine Therapie ist in jedem Fall angeraten: denn die Entzündung scheint auch auf andere Bereiche des Körpers überzugreifen.
Ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes ist schon seit Längerem bekannt und bisher recht gut erforscht. Es hat sich herausgestellt, dass es sich dabei um eine wechselseitige Beeinflussung handelt. Sprich: Diabetes kann Parodontitis begünstigen, Parodontitis wiederum wirkt sich negativ auf den Blutzuckerwert aus.
Aktuelle Studien diverser Universitäten belegen nun auch immer weitere Relationen mit anderen Erkrankungen wie beispielsweise Alzheimer, Speiseröhrenkrebs, Herz- und Nierenleiden oder gar erektiler Dysfunktion.

Zahnersatz muss richtig sitzen

Doch nicht nur Entzündungen oder Krankheitskeime können sich negativ auf den restlichen Körper auswirken, sondern auch schlecht sitzender Zahnersatz.
Wird bei der Anfertigung beispielsweise der Bissstellung wenig Beachtung geschenkt, kann es zu schwerwiegenden Folgen für den Patienten kommen. Fehlstellungen im Kiefer und bei Zähnen führen nämlich langfristig zu Schmerzen und Spannungen, vor allem im Kopf- und Nackenbereich.
Deshalb ist es wichtig, dass vor Erstellung des Zahnersatzes festgestellt wird, wie hoch er sein darf, wie die Kiefer zueinander stehen und wie sich der künstliche Zahn dann zukünftig einpassen soll, um keine Probleme zu verursachen.

In der Dentaprime-Zahnklinik nutzen wir die digitale Kieferregistrierung, um mithilfe einer Apparatur die Lage der beiden Kiefer zueinander zu messen und eine Analyse der Gelenke durchzuführen.
Das System der Firma zebris, das in der Dentaprime-Zahnklinik Anwendung findet, sendet die ermittelten Daten an ein Computerprogramm. So wird die exakte Positionierung der Kiefer erfasst und kann in einen Artikulator übertragen werden.

Zahntechnikerin am Artikulator

Zahntechnikerin am Artikulator

“Die digitale Erfassung der Daten ist in der Praxis ein großer Vorteil”, sagt Peter Meier, Zahntechnikermeister der Dentaprime-Zahnklinik. “Sie ist weniger störanfällig und präziser als eine rein analoge Vorgehensweise.”
Durch die Übertragung der dentalen Situation eines Patienten auf den Artikulator kann außerhalb des Mundes simuliert werden, wie die Kiefer zueinander stehen und in welches Verhältnis der Zahnersatz gesetzt werden muss, damit das Gebiss seine natürlichen Funktionen wie gewohnt übernehmen kann.

Vollprothesen als Belastungsprobe

Neben der Erfassung der Kieferstellung ist jedoch auch der passende Sitz eine große Herausforderung, die die Zahntechnik meistern muss.
Vor allem bei Vollprothesen, die alleine durch den Saugeffekt am Gaumen gehalten werden, ist dieser jedoch schon nach einiger Zeit meist nicht mehr optimal. Im schlimmsten Fall baut sich der Kieferknochen ab, weil der Kaudruck nicht bestmöglich verteilt wird. Die Folge: die Prothese rutscht und wackelt, ein sicherer Halt ist nicht mehr gegeben.

Weil vielen Betroffenen die Situation peinlich ist, lachen sie in vielen Fällen nur noch selten oder halten sich beim Sprechen die Hand vor den Mund – aus Angst, dass ihnen die Prothese aus dem Mund fällt. Manchmal reicht die Angst sogar so weit, dass der Kontakt zur Außenwelt auf ein Minimum reduziert wird.

Neben diesen psychischen Faktoren ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass mit einer schlecht sitzenden Prothese das Kauen schwerer fällt. Wenn dann nicht korrigiert wird, ist das Lieblingsessen schnell vom Speiseplan verschwunden. Nämlich genau dann, wenn statt über den schlechten Sitz zu sprechen auf eine einseitige Ernährung umgestellt wird. Nicht mehr das, was schmeckt, zählt, sondern dass, was gegessen werden kann.
Für den Körper ist das alles andere als gesund, da dieser eine ausgewogene Ernährung bevorzugt, die den Magen-Darm-Trakt auslastet und sich positiv auf Energie und Leben auswirkt.

Fazit
Prophylaxe ist wichtig. Nicht nur, damit es den Zähnen gut geht, sondern dem ganzen Körper.
Ist eine prothetische Versorgung unumgänglich müssen unbedingt alle Faktoren berücksichtigt werden, um dem Patienten eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten.

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